Hier eine spieltheoretische Betrachtung zum Ukraine-Konflikt (noch vor dem Kriegsausbruch erstellt):
Bei der Durchführung wurde versucht die Faktoren möglichst objektiv einzuschätzen, da man/frau naturgemäß darüber anderer Meinung sein kann habe ich das zugrundeliegende Excel-sheet mit beigefügt, so dass sich dies jeder selber anpassen/erweiutern kann um so zu eigenen Ergebnissen zu kommen. Die formale Betrachtung als "Spiel" bitte ich zu entschuldigen, aber dies erleiuchtert das Behalten der Objektivität und Neutralität.
Hier mein Ergebnis (Interpretation s. unten):
Hier meine Excel-Datei: Ukraine-Konflikt-spieltheoretisch
Was sich für mich aus den Ergebnissen ergibt:
- Europa sollte unbedingt die Sicherung des Status Quo, als
einzig "gewinnbringend", anstreben; alle anderen Szenarien sind deutlich
schlechter (für Europa).
- Für die USA scheinen die aggressivsten Varianten (starke
Sanktionen; (konventioneller) Krieg in Europa) erstrebenswert, auch wenn beides
zum schlechtesten Gesamt-"Spielausgang" führt.
- Russland gewinnt ausschließlich, wenn nach einem
Einmarsch in die Ukraine von westlicher Seite nichts unternommen wird; USA
müssen dies als zu ihrem schlechtesten "Ergebnis" führend vermeiden.
- Für USA+Europa gemeinsam ist ein Einmarsch Russlands in
die Ukraine verbunden mit starken Sanktionen der beste „Spielverlauf“ - nicht zu
reagieren wäre das mit Abstand schlechteste Ergebnis.
- "Am besten" für alle drei "Spieler" in Summe ist ein
russischer Einmarsch ohne weitere westliche Sanktionen oder - in Summe
gleichwertig - der erhalten des Status Quo.
Alle vier Varianten enden mit Verlust, auch wenn es jeweils
(genau einen) Teilsieger gibt. Jeder "Teilnehmer" muss jeweils andere Varianten
anstreben, um zu gewinnen, was gefährlich erscheint.
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